PROJEKTGRUNDSÄTZE
Was beinhalten eigentlich WASH-Projekte von Viva con Agua? Was meint VcA mit einer positiver Bildsprache? Wie werden die Projekte ausgewählt? Was hat VcA mit den Nachhaltigkeitszielen der UN zu tun? Was bedeutet Female Empowerment für VcA?
All diese Fragen werden hier geklärt! Wir setzen bei unserer Projektarbeit auf gewisse Grundsätze, die für uns wichtig sind und dessen Ansätze wir in all unseren Projekten verfolgen.
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#1 Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit
Bei den Projekten von Viva con Agua Schweiz handelt es sich um langfristig angelegte Projekte, die die Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig verbessern und nach Projektabschluss ohne externe Hilfe von der lokalen Bevölkerung, Dienstleistern und Behörden weitergeführt und aufrecht erhalten werden. Viva con Agua ist nicht auf Nothilfe spezialisiert, weshalb aktuell kein Fokus auf Projekten bei Bsp. Naturkatastrophen oder gewalttätigen Konflikten gelegt wird.
Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, verfolgt Viva con Agua einen systemischen Ansatz: Sustainable Services Initiative.

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#2 Geografischer Schwerpunkt
Viva con Agua Schweiz richtet ihren Hauptschwerpunkt auf Projekte im östlichen und südlichen Afrika. Konkret in Südafrika, Mosambik, Madagaskar, Tansania, Äthiopien und Uganda, um Synergien zu bündeln. Zusätzlich unterstützt VcA ein weiteres Projekt in Nepal. Es werden sowohl Projekte in ländlichen als auch in städtischen Gebieten unterstützt.

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Der erste Impuls für ein Projekt geht im Regelfall immer von der Bevölkerung des jeweiligen Landes aus, in dem Viva con Agua engagiert ist. Die lokale Bevölkerung, in Verbindung mit lokalen Organisationen und Behörden, geht auf unsere VcA Entitäten oder auf unsere Partnerorganisationen vor Ort zu, um ihren Bedarf für WASH anzumelden („demand-driven projects„).
Unsere lokalen VcA Organisationen und Partner vor Ort prüfen alle Projektvorschläge. Diese werden nach Kriterien wie Nachhaltigkeit, Integration der Bevölkerung in die Projektarbeit und der politischen Situation vor Ort ausgewählt.

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#4 WASH = Water, Sanitation, Hygiene
Dem Zusammenspiel aus Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygienesensibilisierung folgen alle Viva con Agua Projekte. Dieser Dreiklang unterstützt langfristig und nachhaltig den Erfolg der Projektmassnahmen.
Infrastruktur
In allen von Viva con Agua unterstützten Projekten wird eine technische Infrastruktur nachhaltig sichergestellt, um Menschen dauerhaft Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen zu ermöglichen. Dies passiert durch verschiedene auf die lokalen Bedürfnisse angepassten baulichen Massnahmen, wie z. B. dem Bau von Regenwassertanks, Brunnen, Handwaschbecken oder Toiletten.
«Universal Languages for Behaviour Change»
Durch die universellen Sprachen der Musik, des Sports und der Kunst inspirieren und sensibilisieren wir insbesondere Kinder und junge Menschen und fördern kreatives und freudvolles Lernen. Dies motiviert zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise und verringert die Verbreitung wasserbedingter Krankheiten.
Mehr dazu findest du hier.

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#5 Sustainable Development Goals
Durch die WASH-Strategie möchte Viva con Agua einen wichtigen Beitrag zum Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen Nr. 6 leisten: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen gewährleisten.
Der dauerhafte Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und einer
hygienebewussten Lebensweise hat zudem essenziellen Einfluss auf weitere Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen wie z. B. auf die Ziele Nr. 1 „Keine Armut“, Nr. 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ und Nr. 10 „Weniger Ungleichheiten“.

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Allgemein müssen wir der immerwandelnden Welt und ihren Herausforderungen auch mit neuartigen und innovativen Ideen begegnen. Viva con Agua ist davon überzeugt , dass die Entwicklung und Unterstützung sozialer Unternehmen der Schlüssel für eine dauerhafte Wirkung ist. Wir sehen die Wirtschaft deshalb auch als Potenzial, um soziale und ökologische Probleme anzugehen.
Durch die Förderung von Social Business Konzepten in den Projektregionen von Viva con Agua können zudem lokale Problemstellungen mit lokalen Lösungsansätzen angegangen werden. Das fördert zum einen die lokale Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze, zum anderen ermächtigt dies die lokale Bevölkerung zur eigenen Problemlösung und ermöglicht eine nachhaltige und eigenständige Zukunft.
Mehr dazu findest du hier.

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Zum einen sind Frauen und Mädchen in den meisten Fällen primär dafür verantwortlich, die Wasserversorgung des Hauses sicherzustellen. Die Zeit, die sie dafür aufwenden müssen, fehlt den Frauen und Mädchen, um einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen oder an Bildung teilzunehmen. Entsprechend trägt der Zugang zu sauberem Trinkwasser zu einem Empowerment der Frauen und Mädchen bei.
In der Projektplanung werden die Ansichten und Meinungen von Frauen berücksichtigt und involviert. Zudem werden Frauen durch Schulungen, Weiterbildungen, Mitgliedschaft in Wasserkomitees etc. aktiv gefördert.
Frauen und Mädchen, die ihre Periode haben, können die Schule oft in dieser Zeit nicht besuchen, da dort keine ausreichenden Sanitäranlagen vorhanden sind. Die Fehlzeiten in der Schule können zu schlechteren Bildungsabschlüssen führen oder sogar das Ausscheiden aus der Schule bedeuten. Deswegen ist die Menstruationshygiene ebenfalls eine Komponente, die wir in der Umsetzung der Projekte berücksichtigen.
Mehr dazu findest du hier.

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#8 Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe
Für Viva con Agua ist es grundlegend wichtig, auf Augenhöhe mit der lokalen Bevölkerung zusammen zu arbeiten. Das heisst, dass die lokale Bevölkerung und die lokalen Behörden in alle Projektschritte involviert werden und dabei aktiv entscheiden, was vor Ort benötigt wird. Zudem werden lokale Dienstleister im WASH Sektor involviert und gefördert. Nur so können die Projekte nachhaltig gestaltet werden und auch nach Projektabschluss von der lokalen Bevölkerung, Behörden und Dienstleistern unabhängig weitergeführt werden.

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Durch das Darstellen von leidenden Menschen wie z. B. Kindern mit Hungerbäuchen werden negative Emotionen angesprochen, man empfindet Mitleid und Trauer und wird dadurch zum Spenden animiert. Dies vermittelt zudem ein bestimmtes, verzerrtes Bild von Afrika: Ein Kontinent, auf dem alle Menschen in Armut leben würden. Viva con Agua möchte einer solchen generalisierten Bildsprache entgegenwirken und durch die Darstellung positiver Emotionen wie Freude und Verbundenheit ein authentisches Bild vermitteln. Nämlich eine Welt, in der wir voneinander lernen können und uns miteinander verbunden fühlen.
